Projekt: LierenfeldQuartier, Duesseldorf

Städtebaulicher Wettbewerb zur Entwicklung eines ehemaligen Güterbahnhofs, Düsseldorf, 2006
In Zusammenarbeit mit Daniel Schönle + locodrom Landschaftsarchitektur

 

Der öffentliche Freiraum als Grundgerüst und Rückrad der Quartiersentwicklung. 
Die Festlegung der Qualitäten des öffentlichen Raumes, sowohl das übergeordnete grüne Rückrad des Quartiers, als auch die adresswirksam ausgeprägten Zufahrten in die Erschließungs-Gassen, sind für die gesamte Quartiersentwicklung von entscheidender Bedeutung.
Geprägt wird dieses Freiraumgerüst durch das Landschaftliche Element, welches im Nord-Osten als Schallschutzwall zur Oberbilker Umgehungsstraße ausgebildet ist. Dieser „Lärmschutzwall“ ist als landschaftliche Modellierung Teil des öffentlichen Freiraums – ein Park, der einerseits die bestehende Grünverbindung vom HZ Park, durch die neuen Gewerbebauten im Norden weiter- und über das Schulgelände in die bestehende Struktur hineinführt und andererseits den topographischen Rücken des neuen Quartiers bildet.

Die Freiraumstruktur schafft eine Überlagerung von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiräumen mit „harten“ und „weichen“ Bereichen, die unterschiedliche Funktionen und Charaktere aufweisen. Die weichen Bereiche ziehen sich von Nordosten über den Grünzug in die Höfe der Baustrukturen des neuen Quartiers. Die harten Flächen setzen den Raum der Mindener Straße als „Erschließungsgassen“ fort. Die Gassen und Baukörper bieten eine sehr urbane Wohnsituation – Die Erschließung von den Gassen aus, die „Gärten“ auf Balkonen, Loggien und Dächern, neben kleinen Hausgärten, stärken das Bild des grünen Wohnens in der Stadt.

Das klare Gerüst der öffentlichen Räume wird durchflochten von einem Netz an Wegebeziehungen in Nord – Südlicher Richtung, das eine hohe Transparenz des neuen Quartiers und eine direkte Verknüpfung mit dem Entwicklungsgebiet um das Gericht erzeugt.
Durch Bäume begleitete Gassen geleiten die Anwohner des neuen und des bestehendes Quartiers in den Park. Die Baukörper an der Parkkante stehen eindeutig für eine Grenze zwischen Park und Quartier – Aber sie wird auch Übergangsraum in die hofähnliche Struktur der halböffentlichen Teilräume des Wohnquartiers.

Die Bebauung des Quartiers – bestehend aus Tiefgarage, Erschließungshof und Hochbauten – „schiebt“ sich in die Parklandschaft. Die weichen Räume zwischen den Gebäuden sind einerseits räumlich und gestalterisch Teil des Parks und öffnen sich zu diesem, andererseits bilden sie die halböffentlichen Räume für die Bewohner, vergleichbar mit denen eines klassischen städtischen Blocks. So ergibt sich eine horizontale Verschiebung der konventionellen vertikalen Schichtung – Die Tiefgaragen befinden sich unter den Erschließungsgassen, der „Blockinnenraum“ wird Teil der Landschaft – wird ein  „innerer Außenraum“.

Lageplan
Schwarzplan
Perspektive
Schnitt
Typologie-Geschosswohnungsbau
Typologie-Solitäre
Grundrissübersicht der Gesamtfigur